Wein, vin, vigne, Viognier
Von einer vom Aussterben bedrohten Rebsorte (nur mehr 14 ha im Jahr 1968) zu einer Modetraube, auch das soll es geben. Durch die Renaissance der Rhône-Weine kam auch der Viognier wieder in das Bewusstsein der Weinöffentlichkeit. Heimatort ist Condrieu, etwas südlich von Vienne (Wien-Bezug!). Dort lassen sich die Winzer die Arbeit in den Steilterrassen mittlerweile vergolden, gut 40 Euro muss man für die Flasche schon ablegen. Es geht natürlich auch billiger, aber zu billig sollte man es auch nicht geben, denn der Viognier neigt bei Überertrag zu plumper, alkoholischer Breite. Wenn dann die Säure auch noch fehlt, was in den heißen Gefilden der Ardeche und im Languedoc schnell passieren kann – ohje. Verdier-Logel umschifft hingegen die Klippen bravourös.
Das ist ein sehr harmonischer Viognier mit toller, innerer Spannung. Ringlottenfrucht und Quitte, perfekte mineralische Anmutung, wunderbar eingebundene Säure. Man bedauert zutiefst, dass der Flaschenboden immer näher rückt.
Die Weißweine der Côtes du Forez dürfen übrigens nur als IGP Pays d’Urfé etikettiert werden. Wer die Appellationsregeln Frankreichs durchschaut, kriegt einen Sternschnuppenhimmel ins Mitteilungsheft.
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